«Çohu – Steh auf!» ist eine Webserie über Genderaktivismus im Kosovo. Die schlagfertige Feministin Adelina und der Leader der LGBTI-Community, Lendi, kämpfen darin Seite an Seite gegen das Patriarchat und für die Gleichberechtigung aller Geschlechter im Kosovo. Für die Doku entwarf ich das Sound Design und die Musik.
Cohu wurde zwei mal im SRF gezeigt und ist seit Ende 2020 im Programm von «The European Collection» in den Mediatheken von ARD, ZDF, Arte, France TV und SRF zu sehen.
Produktiont: Zürcher Hochschule der Künste
Ko-Produktion: Schweizer Radio und Fernsehen
Regie: Arzije Asani und Céline Stettler
Musik: Daniel Mistric
Sound Design: Daniel Mistric
Ton Postproduktion: Gregg Skerman
Gesang: Fjolla Shaqiri, Dorontina Rifati, Nita Konjuhi
Folge 1 - Ich bin ein Mensch
Folge 2 - Wir marschieren, wir feiern nicht
Folge 3 - Kommt raus
Hinter den Kulissen:
Vor dem Dreh im Kosovo gab ich Arzije und Céline einen Handy Recorder und Mikrofone mit, damit sie wenn irgendwie möglich traditionelle Musik aufnehmen könnten, was möglicherweise ein guter Startpunkt für mich wäre.
Die beiden kamen aber mit Aufnahmen von zwei der Darstellerinnen zurück, die ein traditionelles albanisches Lied sangen. Das alte Lied handelt von der Liebe, jedoch aus der Sicht eines Mannes. Für mich undenkbar, dass ein Aktivist in Deutschland oder der Schweiz ein solches traditionelles Lied singen würde. Doch was in meiner Sicht den Reiz an der Dokumentation ausmacht, ist genau dieser Aspekt.
Der Hauptdarsteller Lendi sagt am Ende der ersten Folge, er will nicht in Angst leben, weil er sich geoutet hat, ein Transgender zu sein, aber er will auch nicht den Kosovo verlassen, da er dort seine Wurzeln hat und die Region liebt. Der Wunsch nach Veränderung muss nicht heissen, mit Traditionen zu brechen, sondern sie neu zu bestimmen.
Diese Liedstelle aus dem traditionellen Lied nutze ich als das Fundament für die Sound Ästhetik der Serie. Alle Cues ausser den Credit Songs, bestehen ausschliesslich aus dem Akkordeon, was in der Folklore im Kosovo und allgemein im Balkan omnipräsent ist.